Shimmer fühlte sich wie in einem Käfig, eingesperrt - wie ein wildes Tier.
Alle redeten davon, dass sie krank war. Aber sie fühlte sich eigenlich ganz gut.
Nur die Enttäuschung über ihren Bruder saß tief. Er hatte sie einfach so verraten und dabei hatte sie ihm doch vertraut.
Sie wischte eilig die Tränen weg, die feuchte Schlieren auf ihren Wangen hinterließen.
Sie schaute sich in diesem Zimmer um, was jetzt ihr gehörte. Es war einfach nur schrecklich.
Weiße Wände davor helle Möbel. Wer hatte sich das ganze nur ausgedacht?
Helle Wände, helle Möbel, blaue Bettwäsche und ein hellbrauner Boden.
Es war alles so trostlos. Wenn sie aus dem Fenster blickte, war dort nicht viel. Sie war mitten im nirgendwo gelandet.
Shimmer wollte nur noch nach Hause, sie war doch garnicht krank.
Die Erde veränderte sich und damit auch die Menschen, aber warum mussten sie eingesperrt werden?
Wenn es doch eh irgendwann die ganze Menschheit betreffen würde.
Das junge Mädchen sah sich in ihrem neuen Zuhause um, sie wollte nicht hier sein.
Ihr Koffer stand immer noch neben der Tür, so als könnte sie einfach im nächsten Moment wieder hinaus spazieren, aber das ging natürlich nicht.
Sie musste hier bleiben - bis an ihr Lebensende. Was, wenn man bedachte, dass sie krank war, ja nicht mehr lange dauern konnte.
Shimmer lies sich am Schreibtisch nieder und schaute auf den Laptop. Natürlich war es einer der neusten, mit den besten Spielereien.
Die Bekloppten sollten sich ja nicht langweilen.
"Oh man Shimmer, womit hast du das bloß verdient?", sagte sie zu sich selbst. Sie sprach öfter mal mit sich selbst.
Und das fand sie nicht mal merkwürdig, es war ihr Zeitvertreib, auch wenn es für andere ziemlich abgedreht rüberkam.
________________________
Shimmer hatte jetzt genug gegen die Wand gestarrt. Sie schaute auf die Uhr und sah das es Zeit zum Essen war.
Aber sie hatte mal wieder keinen Hunger, trotzdem wollte sie sich das Angebot mal ansehen. Sie erhob sich, trat gegen die Koffer öffnete die Tür.
Shimmer steckte den Kopf aus der Tür üner vergewisserte sich, dass niemand auf dem Gang war, dann slüpfte sie hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
SIe machte sich auf den Weg, sie wusste zwar nicht wo es lang ging, aber irgendwann würde sie sicher irgendwo ankommen.