Es gibt Momente, ab und zu, da frage ich mich ehrlich, ob meine ehemalige Familie kein schlechtes Gewissen hat. Ich meine, klar, ich leide an Farbsucht. Das ist so und daran gibt es nichts zu rütteln. Auf diese Weise werde ich mein Leben beschließen ... Aber ist das ein Grund, um die eigene Tochter ins Outback zu schicken? In den südamerikanischen Dschungel, damit sie dort ihr gottverlassenes Schrägstrich -verdammtes Leben beendet? Ohne jemanden, der sie lieb hat ... und das alles nur der Publicity wegen? Klar gibt es Menschen, denen ich es nicht zum Vorwurf machen könnte. Meine Schwester Hazel zum Beispiel, die ich als ganz bezaubernd in Erinnerung habe, immer Daddy's reizende Kleine, mit ihren lebendigen haselnussfarbenen Augen, hyperaktiv, immer ein Lächeln auf den Lippen ... Sie zum Beispiel trägt eigentlich keine Schuld; sie war nicht einmal neun Jahre alt, als der Mann, den sie heute noch Daddy nennt, mich abgeschoben hat. Aber dennoch ist sie mir zuwider, allein aus dem Grund, dass sie noch dort ist. In New Eden, dem Paradies der Reichen und Schönen. Dort, wo ich eigentlich auch hätte sein sollen ... Mittlerweile dürfte sie fast zwölf Jahre alt sein. Allerdings, und bei diesem Gedanken überkommt mich immer bittere Zufriedenheit, ... allerdings ist es auch für sie nicht von Dauer. Sie ist jetzt so alt, wie ich damals war. Und keiner kann voraussagen, wann es sie erwischen wird - und es wird sie zwangsläufig erwischen, so wie es sie alle erwischen wird - ob sie noch zehn Tage, zehn Monate oder zehn Jahre hat, bevor sie Symptome irgendeiner dieser Krankheiten zeigt. Vielleicht kriegt sie sogar dieselbe Krankheit wie ich. Lustige Vorstellung, irgendwie. Meine armen Eltern ... Wobei, die werden auch noch drankommen. Hoffentlich bin ich noch hier, wenn es soweit ist.